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Das Fahrrad auf dem Kongreß

Die Fahrradkonferenz Velo-City wurde 1980 ins Leben gerufen, noch bevor sich 1983 der ECF gründete. Die erste Tagung wurde in Bremen ausgerichtet. Nach Konferenzen in London (84), Groningen (87), Kopenhagen (89), Mailand (91) Nottingham (93) und Basel (95) hat sich ein Zweijahresrhythmus eingependelt. Die weltweiten Konferenzen, erstmalig 1992 im kanadischen Montreal und zuletzt im australischen Perth, werden jedoch auch zur Velo-City-Reihe gezählt.

Velo-City´97: Kongreß in Barcelona

(mat) In diesem Jahr lädt Barcelona Europas Radverkehrsplaner zur Fahrradkonferenz Velo-City ein. Unter dem Titel "Wiederentdeckung des Fahrrads - Strategien für eine neue Mobilität" treffen sich die Fachleute vom 15. bis zum 19. September 1997 zum zehnten Mal. Im thematischen Schwerpunkt "Das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel der Stadt" stehen neue Strategien zur Fahrradförderung an erster Stelle. Daneben stehen Freizeitradeln, Sicherheit und internationales Know-how zum Fahrradgebrauch und schließlich der Mittelmeerraum selbst auf der Themenliste. Weitere Infos: www.bcn.es/velo-city97/ oder ADFC-BGSt

Velo Australis lockte Fahrradexperten nach Perth

Internationale Fahrradkonferenz nährt starke Zweifel am Fahrradhelm

(rk,mat) Ende Oktober 1996 fanden sich in Perth 350 Teilnehmer aus allen Kontinenten zur Velo Australis ein. Die internationale Fahrradkonferenz stand unter dem Motto "Fahrrad - Eine globale Lösung für lokale Probleme". Als einer der wenigen Deutschen und als einziges ADFC-Mitglied nahm Richard König, Vorsitzender des ADFC Hannover, an der Konferenz teil.

Helmschutz zweifelhaft

Mit überraschenden Erkenntnissen stand der Nutzen des Fahrradhelms ganz vorne auf der Themenliste. In Australien hatte nämlich die Helmpflicht wider Erwarten nicht für deutlich weniger Kopfverletzungen gesorgt, obwohl der Helm getragen wird (Helmqoute in Viktoria: 31% vor, 57% nach der Helmpflicht). Tatsächlich sinkt die Zahl der Kopfverletzungen seit Jahren, doch sind es vor allem die (unbehelmten) Fußgänger, die diesen Trend tragen. Sinkende Geschwindigkeiten scheinen die entscheidende Ursache für glimpflicher ausgehende Unfälle zu sein. Der Helm scheint eher das Gegenteil zu erreichen, da sich die Helmträger sicherer fühlen und schneller fahren. Dieser Effekt ist unter dem Begriff "Risikokompensation" lange bekannt. Die australischen Ergebnisse sind besonders interessant, weil erstmalig die Wirkung des Helmtragens beobachtet wurde. Den bisherigen Klinikstudien lagen nur theoretische Überlegungen zugrunde, was der Helm hätte schützen können, wenn er beim Unfall getragen worden wäre.

Da die Weltbank die Konferenz wesentlich unterstützte, standen auch laufende und geplante Projekte in der "Dritten Welt", in denen der nichtmotorisierte Verkehr und insbesondere das Fahrradfahren gefördert werden soll, auf dem Programm.

Antrieb aus der Verwaltung

Natürlich stand auch Perth selbst im Mittelpunkt. Die Stadt präsentierte eine vielfältige Fahrradinfrastruktur, die in den nächsten vier Jahren mit umgerechnet 25 Mio. DM von "Bikewest" weiter ausgebaut wird.

Bikewest ist eine Lobbygruppe innerhalb der Verwaltung, die mit Hilfe von ausländischen Experten von den Erfolgen anderer lernt. In Fahrradplanung weltweit führend zu sein, ist ihre Vision, ihre Mission: Fahrradfahren als populäres, sicheres und akzeptiertes Mittel im Alltags- und Freizeitverkehr zu positionieren. Ihr Ziel: Sich nach erfülltem Auftrag aufzulösen.


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