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Raschplatz: Kino, Bahnhof, Fahrradstation

Wieder eine neue Variante für ein Fahrradparkhaus

Eine Fahrradstation vor dem Hauptbahnhof wird es nur geben, wenn sie in ein Gesamtkonzept zur Umgestaltung des Ernst-August-Platzes paßt. Wie sich der Platz entwickeln kann, soll ein Wettbewerb zeigen, aber der ist noch nicht einmal ausgeschrieben. Fest steht dagegen, daß die Bunker unter dem Vorplatz nicht weichen werden, und damit wird es eng für eine Komplettlösung vor dem Bahnhof.

Gestorben ist die Station damit noch nicht, ganz im Gegenteil, die Diskussion ist lebendiger als je zuvor. Zwei Planungsbüros, beauftragt von der Expo GmbH und der Stadt, haben am Bahnhofsausgang Rundestraße weitere geeignete Standorte ausgemacht. Die Chancen stehen gut, daß Stadtplaner, Bahnhofsmanager und Fahrradlobbyisten hier zu einer gemeinsamen Sprache finden. Für November/Dezember haben sie einen "Arbeitskreis Hauptbahnhof" wieder zum Leben erweckt, der schon einmal über das Radlerparkhaus entscheiden sollte. Bereits 1985 bekam das Planungsbüro Glocksee den Auftrag, nach einem geeigneten Standort für Fahrräder zu suchen. Damals fand der Vorschlag für den Hauptbahnhof keine ausreichende Zustimmung.

Jetzt steht eine vollautomatische Parkanlage für maximal 800 Räder zur Diskussion, verknüpft mit Geschäften und einem neuen Multiplexkino, größer als das Cinemaxx. Von der Firma Bike-O-Matic stammt die Technik, die auch der ADFC favorisiert. Schon die Machbarkeitsstudie für eine kleine Station in der Passerelle vor dem Bahnhof (HannoRad Herbstausgabe) stammt von dieser Firma.

Standortideen für eine größere Abstellanlage gibt es reichlich. Vielfach steht hinter den Vorschlägen jedoch vor allem der Wunsch, möglichst ohne langwierige Diskussion zu einer Lösung zu kommen. Den Fernroder Tunnel an beiden Seiten mit Türen zu versehen und die Schlüssel an platzsuchende Radfahrer zu vermieten, ist so eine Idee. Sie hätte niemandem weh getan, wäre aber nur für mutige und kräftige Menschen in Betracht gekommen. Dasselbe gilt für den Tunnel auf der anderen Bahnhofsseite und den weniger bekannten Posttunnel. Hier gab es sogar einen gewaltigen Vorteil für die Radler: Rampen aus dem Tunnel auf alle Bahnsteige. Eine Diplomarbeit prüft den Standort, doch zeichnet sich ab, daß auch diese Variante nicht zu "beleben" ist.

Gegen eine große Lösung auf dem Ernst-August-Platz wehren sich die Städteplaner, wahrscheinlich zu Recht. Niemand kann ernsthaft die Sperrung für Kraftfahrzeuge verlangen und gleichzeitig einen Magneten für Fahrradfahrer aus allen Stadtteilen schaffen wollen. Der Weg aus dem Bahnhof zum Kröpcke gehört den Fußgängern, das stellt auch der ADFC nicht in Frage. Kleine Abstellanlagen, wie die jetzt vorhandenen Bügel oder Bike-O-Matics (kleine automatische Passerellenvariante) sind jederzeit möglich, ja sogar nötig. Vordringlich ist eine ausreichend große Anlage, sie scheint auf die Raschplatzseite zu müssen.

Neu in der Diskussion sind zwei Standorte: Zum einen zwischen dem Parkhaus und der Alten Celler Heerstraße und alternativ an der Rundenstraße gegenüber dem City-Air-Terminal bis hinunter auf die Raschplatzebene. An der Celler Heerstraße wäre die Station zusätzlich an den Busbahnhof angebunden, von den Gleisen aber etwas weiter entfernt. Zentraler liegt der Standort am City-Air-Terminal. Von hier wird eine Fußgängerbrücke den Bahnhof ebenerdig mit der Lister Meile verbinden und den Bahnhofsausgang aufwerten. Die vorteilhafte Lage bedingt einen höheren Planungs- und Gestaltungsaufwand, um die Station wirklich zu integrieren. Aber bevor solche Details wichtig werden, wird so mancher Arbeitskreis tagen müssen.


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