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Zwei Zylinder in der Passerelle

(ba) Einen Entwurf für ein automatisches Fahrradparkhaus in Hannover hat die Firma bike-o-matic vorgelegt. Der Firmenarchitekt van der Woude läßt die Fahrradabstellplätze gut sichtbar, aber unter Straßenniveau entstehen, in der Passerelle, Ernst-August zu Füßen. Seitliches Ausweichen ist durch Bunker unterm Bahnhofsvorplatz nicht möglich.

176 Plätze präsentiert der Entwurf, aufgeteilt auf zwei Karussells mit jeweils einem Aufzug und 88 Stellplätzen. Durch Glaskomponenten, Mosaikfußböden und Wasserfontänen sowie Beleuchtungseffekte in den Abendstunden erhofft sich der Architekt eine Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes. Eine intensive Beleuchtung ist auch aus Sicherheitsgründen in der Nacht vorgesehen.

Die Anlage könne nur eine Ergänzung sein, beurteilt der ADFC. Am Hauptbahnhof sind weit mehr als 200 bis 300 Plätze notwendig. Der Entwurf ist aber sicherlich eine erneute Anregung für Anlieger, Stadtverwaltung und Verkehrsinitiativen.

Fahrradparkhaus für den Ernst-August-Platz

Entwurf der Firma Bike-0-matic bewegt die Debatte um den Bahnhofsvorplatz

(ba) Hannover braucht eine Fahrradstation, ob im Posttunnel, am Raschplatz oder auf dem Ernst-August-Platz. Eine Fahrradstation kann je nach Sprachgebrauch ein einfacher Fahrradständer mit Abschließmöglichkeit, eine überdachte Abstellanlage, ein Fahrradraum innerhalb des Bahnhofs, ein unbewachtes Fahrradparkhaus oder eine Fahrradstation nach niederländischem Vorbild sein.

Nur letztere ist gemeint, wenn der ADFC von Fahrradstationen spricht. In den Niederlanden gibt es `Fietsenstallingen' an etwa 80 Bahnhöfen, eine kräftige Fahrradförderung. Der Anteil des Fahrrades an den Zubringerverkehrsmitteln zum Bahnhof erreicht hier bis zu 70 Prozent. Traumhafte Verhältnisse im Vergleich zur Bundesrepublik, wo schon ein durchschnittlicher Anteil von 5 Prozent als hoch gilt, aber an einzelnen Bahnhöfen auch Werte bis zu 54 Prozent erreicht werden können.

Kennzeichnend für diese Fahrradstationen sind nicht nur bewachte Aufbewahrung, sondern weitere Serviceleistungen wie Pannenhilfe/Wartung/Reparatur, Vermietung von Fahrrädern, Verkauf von Zubehör bis hin zu Kompletträdern, touristische Dienstleistungen wie Karten, Literatur, Tourenbeschreibungen und Stadtinformationen. Die eigentliche Aufbewahrung erledigt das Personal mehr und mehr nebenbei. Ihre Aufgabe übernehmen langsam, aber stetig vollautomatische Stationen, die bei geringem Personalaufwand rund um die Uhr zugänglich sind. Nachteilig sind jedoch die hohen Investitionen in die Anlage selbst.

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie im (vollautomatischen) Autoparkhaus. Am Automaten zieht man eine Magnetkarte, stellt das Rad in eine Haltevorrichtung und wie von Geisterhand wird es zum nächstmöglichen freien Platz befördert. Rückgabe erfolgt wiederum durch Einstecken der Magnetkarte.


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