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Der Rote Punkt lebt!

(khn,mh) Bus und Stadtbahn werden zum 1. Februar so teuer, daß selbst die Initiatoren der Preiserhöhung, Üstra und GVH, mit einem kräftigen Fahrgastschwund rechnen. Durchschnittlich steigen die Preise um sieben Prozent, dank einer gründlichen Tarifreform aber müssen Fahrgäste auf den längeren Stecken bis zu dreißig Prozent mehr bezahlen.

Die Sammelkarte zum Beispiel wird in der Preisstufe 1 von 2,40 DM auf 2,70 DM verteuert, das sind knapp zwölf Prozent. Während mit dieser Karte bisher eine Tarifgrenze kostenlos überschritten werden durfte, wird in Zukunft Preisstufe 2 fällig ­ eine Preissteigerung von 29 Prozent. Das trifft zum Beispiel jeden, der von Garbsen, Laatzen oder Langenhagen nach Hannover oder zurück fahren will.

Drei Millionen Fahrgäste werden sich unter diesen Bedingungen gegen Bus oder Bahn entscheiden, kalkuliert selbst die Üstra. Sie geht aber davon aus, daß sich dieser Verlust wie bei jeder Preiserhöhung schnell wieder ausgleicht. Die verbleibenden 140 Millionen Fahrgäste sollen gleichzeitig nicht nur für Ausgleich, sondern für Mehreinnahmen von vier Millionen Mark sorgen. Dagegen macht ein neues Bündnis "Roter Punkt", zu dem auch der ADFC gehört, mobil: "Einnahmesteigerungen müssen durch mehr, nicht durch weniger Fahrgäste erzielt werden". Hierzu bedarf es eines Tarifsystems, das weder durch hohe Preise noch durch undurchschaubare Struktur abschreckt, so die Forderung des Zusammenschlusses, der sich den Namen der 1969 spektakulären und erfolgreichen Fahrgastbewegung ausgeliehen hat.

Zur Zeit sammelt der "Rote Punkt" Unterschriften für einen Bürgerantrag. Der Rat der Stadt soll Üstra und GVH bewegen, die Tarifänderung zurückzunehmen. Einer Tariferhöhung, die lediglich einen Inflationsausgleich darstellt, stellt sich das Aktionsbündis nicht in den Weg. (mat)


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