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Jens Peter Lindemann





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Rolf Mantel

Grüne Radler

Bürgernahe Polizeistreifen auf Erfolgskurs

(un) Die berittene Polizei hat Konkurrenz bekommen. Seit letztem Jahr sausen vier Streifen im Rahmen eines Modellversuchs auf Drahteseln durch die Landeshauptstadt. Die Radler möchten ihre trotz knapper Landesmittel hochwertigen Mountainbikes nicht mehr missen. Außer wegen einer Beförderung hat keiner der Freiwilligen die Muskelkraft-Streife wieder verlassen. "Es ist angenehmer, als im Stau zu stehen - vor allem bei sommerlichen Temperaturen", so Polizeirat Olaf Gösmann.

Frische Luft ist nur ein angenehmer Nebeneffekt für die Beamten. Die Polizei hat sich per Fahrrad neue Einsatzgebiete erschlossen, zum Beispiel in Fußgängerzonen und Kleingartenanlagen, in der Eilenriede, am Maschsee, während des Hannover-Marathons oder anderer Großveranstaltungen. Im Ernstfall kommt den "grünen Radlern" zudem ein Überraschungsmoment zu Gute: Autoknacker und Fahrradklauer rechnen nicht damit, daß ein nächtlicher Radfahrer plötzlich die Handschellen schnappen läßt.

Ein Hauptvorteil ist freilich der bessere Kontakt zum Bürger im Alltag. Die stets paarweise antretenden, sportlich gekleideten Pedalisten erregen viel Aufsehen. "Auf Akzeptanzprobleme stoßen wir nicht", meint Gösmann - im Gegenteil: Falschparker oder auch Radler auf Abwegen ließen sich von den Fahrradstreifen überzeugender ansprechen als aus dem Streifenwagen heraus, wenn die Zurechtgewiesenen auch zunächst etwas irritiert seien.

Gösmann blickt optimistisch in die Zukunft: "Der Modellversuch schneidet rundum positiv ab. Es spricht alles dafür, daß er weitergeführt wird." Die Priorität liegt aber stets auf den Streifenwagen. Wenn das Personal knapp ist, etwa wegen Großeinsätzen für Atommülltransporte, bleiben die Fahrräder stehen. Das hat gute Gründe: für "Fahrgäste" sind die MTBs nicht ausgelegt, und wenn jemand mit dem Auto das Weite sucht, kann eine motorisierte Mannschaft besser nachsetzen - es sei denn, die Straßen sind verstopft.