HannoRad [Eingangsseite] [Inhalt] [Gästebuch] [Adressen] [Impressum]
Crash1 (5 KB)

Crash2 (5 KB)

Insassen sind im Falle einer Kollision besser geschützt als "Aufsassen". Helme können in beiden Fällen Leben retten.

Zum Weiterlesen:

Markus Bauers Kinderanhängerseite

Das rollende Kinderzimmer

Fahrräder und Kinder

Kaufberatung Anhänger

Weber Fahrradanhänger, Braunschweig

Des Zöglings Sänfte

Kinder sitzen im Anhänger besonders sicher

(un) Institutionen, die der Autoindustrie nahestehen, wettern gegen Fahrradanhänger für den Personentransport, denn die bunten Leichtgefährte werden immer beliebter und ersetzen so manchen Zweit-, wenn nicht gar Erstwagen. Harte Geschosse müssen gelegentlich dafür herhalten, die umweltfreundliche Variante des Kindertransports in Mißkredit zu bringen: So ließen Dekra und Bruderhilfe verlauten, daß ein in einen Fahrradanhänger rasendes Auto tödlich wirken kann. Daß Autos besonders gefährlich sind für jeden ohne Knautschzone, ist auch ohne solche Selbstoffenbarungen der Autolobby hinlänglich bekannt.

Es gibt Versicherungen, die die Abschätzung von Risiken objektiv angehen. Das Allianz-Zentrum für Technik (AZT) machte sich im vergangenen Jahr erstmals die Mühe, Kinderanhänger und herkömmliche Fahrrad-Kindersitze hinsichtlich ihres Gefahrenpotentials für die kleinen Mitfahrer zu vergleichen. 27 Crashtests sprechen eine deutliche Sprache: Im Anhänger sitzen Kinder erheblich sicherer als auf dem Fahrrad. Als AZT-Geschäftsführer Dr. Dieter Anselm die Ergebnisse am 21. März 1996 in München vorstellte, bezeichnete er sie als "überraschend positiv" - mit gewissen Vorbehalten war also auch das AZT an die Testreihe herangegangen.

Subjektiv wirken Kinder in Anhängern besonders verletzlich, befinden sie sich doch auf Höhe der Pkw-Stoßfänger. Genau dies kann jedoch im Falle einer Kollision Leben retten: Ein Auto schiebt den Anhänger lediglich vor sich her, während (Mit)Radler "hoch zu Roß" erst aufs Auto und dann auf die Straße geschleudert werden. Besonders gefährlich ist der Transport von Kindern auf Sitzen im Lenkerbereich; hinter dem Sattel können vor allem Auffahrunfälle glimpflicher verlaufen.

Der Anhänger kippt längst nicht so leicht um wie ein Fahrrad - und wenn, dann ist die Fallhöhe und damit das Verletzungspotential deutlich niedriger. Mit Kindersitzen können schwere Unfälle schon beim Beladen des Vehikels stattfinden - ein Anhänger mit Kupplung in Achshöhe bleibt sogar dann ungerührt stehen, wenn das Zugfahrrad umfällt.

Das AZT betont die Wichtigkeit einer stabilen Anhängerkonstruktion mit breiten Hosenträgergurten und des Einsatzes von Helmen, damit die Kinder nicht mit der Stoßstange in Berührung kommen. Es fehle leider noch an verbindlichen Richtlinien für Anhänger; die vorhandenen Modelle seien allesamt weiter zu verbessern. Überdies bewegen sich die Anbieter und Käufer von Anhängern auf rechtlich unsicherem Terrain: Die StVO verbietet in §21 den Personentransport auf der "Ladefläche" eines Anhängers, was zwar nicht direkt auf Fahrrad- oder gar spezielle Kinderanhänger bezogen ist, aber Zweifel offen läßt. Nach Ansicht der Allianz ist das bedauerlich: "Den Herstellern der Fahrradanhänger muß ein klarer gesetzlicher Rahmen geboten werden, damit sie dieses - wie wir feststellen konnten - zur Zeit wohl sicherste Transportmittel für Kinder weiterentwickeln und damit zu einem besseren Schutz der Kinder im Straßenverkehr beitragen können."


© 1996 HannoRad - alle Rechte vorbehalten - Mail an die Redaktion